Anfang der 70er Jahren hatte die Zahl der zugelassenen Gespanne stark abgenommen. Die damals vorhandenen zwei Motorradzeitschriften berichteten kaum noch über Gespanne. Das Wissen über Motorräder mit Beiwagen drohte verlorenzugehen.
Einige Gespannbegeisterte beim Bundesverband der Motorradfahrer (BVHK) wollten das verhindern und veranstalteten einen Gespannfahrerlehrgang. Es stellte sich heraus, dass es fast nichts Schriftliches gab um die Erklärungen, wie ein Gespann überhaupt funktionierte, weitergeben zu können. Aus dieser Einsicht entstand wenig später das Heft mit dem Titel Leitfaden für Gespannfahrer von Edmund Peikert und in Zusammenarbeit mit Gunnar Carell.
In den folgenden Jahren sind weitere Leitfaden und Handbücher für Gespannfahrer entstanden. Im Folgenden habe ich die wichtigen theoretischen Grundlagen des Gespannfahrens zusammengefasst und versucht diese möglichst diese einfach darzustellen.
Alle Annahmen und Beispiele beziehen sich auf Gespanne bei denen das Hinterrad angetrieben wird und der Beiwagen rechts montiert ist.
Dabei weist der Autor ausdrücklich darauf hin, dass bei allen angesprochenen Möglichkeiten die Gespannfahrwerke unterschiedlich einzustellen sind und dies nur vom Fachmann vorgenommen werden soll!
Der einmalige "Fingerabdruck" für jedes Gespann besteht aus:
Fazit:
Spurbreite, Radstand, Vorspur, Sturz, Vorlauf und Nachlauf sind der Fingerabdruck eines Gespannes. Nur wenn alle Fahrwerksmaße sorgfältig abgestimmt sind können wir das Gespannfahren wirklich genießen. Und das kann nur ein Profi.
Weitere Einflußfaktoren: Abstimmung der Bremsen und Schwerpunktlage.
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Anmerkung: 2008 gab Gespannfahrer-Urgestein Edmund Peikert sämtliche Unterlagen aus dem “Leitfaden für Gespannfahrer” an Bernhard Götz um damit weiterzuarbeiten.