Schwerpunktlage

Physikalisch gesehen ist der Schwerpunkt derjenige Punkt an einem Körper, an den man sich alle Massenkräfte vereint vorstellen kann. Andererseits stellt man sich den Schwerpunkt eines Körpers als denjenigen Punkt vor, an dem von außen einwirkende Kräfte angreifen können ohne eine Drehung des Körpers auszulösen.

Bei leichten Gespannen kann sich der Schwerpunkt in Abhängigkeit von der Beladung seitlich und in Fahrtrichtung um bis zu 15 cm und in der Höhe bis zu 25 cm verschieben. Bei schweren Gespannen sind diese Unterschiede kleiner. Die Gespannbesatzung kann durch Gewichtsverlagerung dagegenhalten.

 

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Die Schwerpunktlagen
1) Gespann leer
2) Gespann mit Fahrer
3) Gespann mit Fahrer und besetztem Seitenwagen
4) Gespann mit 3 Personen besetzt
5) Gespann mit 2 Personen auf der Maschine
(Die Schwerpunktlagen variieren in Abhängigkeit der Gewichte von Motorrad, Beiwagen, Fahrer, Beifahrer, Gepäck und Winddruck.)

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Solange die Fahrt gleichmäßig geradeaus geht, spielt die Lage des Schwerpunktes nur eine untergeordnete Rolle. Doch wird das Fahrzeug in eine Kurve gelenkt, tritt eine zusätzliche Kraft auf, die Fliehkraft (Ff) genannt wird. Sie wirkt auf den Schwerpunkt und erzeugt, zusammen mit dem Hebelarm der Höhe (h) ein Drehmoment, welches das Gespann zu kippen versucht.

[image]Fges = Gesamtmasse
S = Schwerpunkt
Ff = Fliehkraft
Fm = Masse Motorrad
h = Schwerpunkthöhe
Fs = Masse Seitenwagen
lm = Abstand Motorradmasse vom Schwerpunkt

Ändert sich die Lage des Schwerpunkts (z.B. durch eine Gewichtsverlagerungen der Gespannbesatzung), so verändern sich die Fahreigenschaften des Gespanns. Dies wiederum wirkt sich auf die möglichen Kurvengeschwindigkeiten aus. Weitere Faktoren sind: Der Zustand der Fahrbahnoberfläche, Zustand und Luftdruck des Reifens, und die Reifenbauart. Es ist nicht möglich auf rechnerischer Basis über das Fahrverhalten und die möglichen Kurvengeschwindigkeiten exakte Ergebnisse hervorzubringen.