Bei nicht gelenktem Beiwagenrad rollt lediglich das Vorderrad auf einer Kreisbahn ab. Bedingt durch den Vorlauf radieren Seitenwagenrad und Hinterrad.
Würde man das Seitenwagenrad achsenparallel zum Hinterrad anbringen, würde beim Lenken der Fahrer fast keine Kraft mehr aufwenden müssen. Bei einer solchen Anordnung könnte sich das Gespann in Linkskurven (Beiwagen rechts) leicht überschlagen.
Je größer der Vorlauf, desto höher ist die Kippstabilität des Fahrzeuges in Linkskurven. Gleichzeitig erhöhen sich mit der Vorspur aber auch die Lenkkräfte. Man muss einen Kompromiss wählen. Bei mitlenkendem Beiwagenrad werden deutlich höhere Vorspur-Werte eingestellt, >400 mm.
Um einen Überschlag des Gespannes über die Achse Seitenwagenrad - Vorderrad wirksam zu verhindern, sollte das Beiwagenrad vor dem Fahrzeugschwerpunkt liegen. Diese Anordnung erfordert ein mitlenkendes Seitenwagenrad, da sonst die Lenkkräfte zu hoch werden.
Bei gelenktem Seitenwagenrad laufen alle drei Räder - bei optimaler Auslegung des Lenkgestänges - bei Kurvenfahrt um einen gemeinsamen Punkt. Durch die drei rollenden Räder reduzieren sich die Lenkkräfte, der durch den Nachlauf des Vorderrades bestimmt wird. Das hat zur Folge, dass die Lenkung in allen Kurvenradien sehr leicht geht, hinzu kommt eine erhebliche Minderung des Reifenverschleißes.
Erste bekannte Beiwagenradlenkung um 1904.
Moderne Konstruktionen von: B. Weiner und G. Carell (1988), Walter (1989), Corda, Side Bike, Horst Hartmann, EML GT Twin, Steido.
[Mot231] Weiner/Carell
[Mot231] Walter Prototyp, Abb. Franitza
[Mot231] Side Bike Comete, Abb. Franitza