Der Lenkungsdämpfer - bei Fahrzeugen mit asymmetrischer Radstellung (Krafträder mit Beiwagen) - reduziert bei handelsüblichen Straßengespannen das Lenkerschlagen beim Anfahren bis etwa 50 km/h und ist häufig notwendig.
Üblich sind hydraulische Lenkungsdämpfer, klassische Reibungsdämpfer werden an modernen Motorrädern nicht mehr verwendet. Verwendet werden oft Dämpfer aus dem Automobilbereich, die aber am Motorrad etwas höhere Lenkkräfte erfordern. Komfortabler sind Lenkungsdämpfer bei denen sich die Stärke der Dämpfung einstellen lässt.
Abb. oben: Lenkungsdämpfer aus dem Automobilbereich.
Abb,: Verstellbare Lenkungsdämpfer.
Das indirekte Lenksystem der Achsschenkellenkung braucht eher selten einen Lenkungsdämpfer. Der Grund: Für Radführung, Lenkung und Federung sind unterschiedliche Bauteile zuständig. Dabei sind die um die Lenkachse geschwenkten Massen relativ klein. Die ohnehin geringe Flatterneigung des Systems wird von dessen Eigendämpfung durch die Gestänge-Gelenk-Transmission unterstützt.
Ursache des Lenkerpendelns sind Krafteinwirkungen, insbesondere vom Fahrwiderstand am Beiwagenrad in Verbindung mit der eingestellten Vorspur.
Weitere Einflußfaktoren:
- Das Trägheitsmoment der Lenkung, also die geschwenkten Massen.
- Schwingungen im Fahrwerk und Lenksystem.
- Der Nachlauf. Je kürzer dieser ausfällt, desto niedriger sind die Rückstellkräfte und damit die Neigung zur Überkompensation.
Obwohl ein Lenkungsdämpfer vom Fahrer etwas höhere Lenkkräfte fordert und es von der Fahrwerksgeometrie möglich ist, Gespanne so zu bauen, dass kein Lenkerpendeln spürbar ist, überwiegen doch die Vorteile eines solchen Dämpfers. Dämpft er doch auch das Pendeln bei hohen Geschwindigkeiten. Unverzichtbar sind sie bei Gespannen, die im Gelände oder gar auf Crosspisten eingesetzt werden.