Lenkbares Beiwagenrad

Bei nichtgelenktem Beiwagenrad rollt lediglich das Vorderrad auf einer Kreisbahn ab. Bedingt durch den Vorlauf radieren Seitenwagenrad und Hinterrad. Würde man das Seitenwagenrad achsenparallel zum Hinterrad anbringen, würde beim Lenken der Fahrer fast keine Kraft mehr aufwenden müssen. Bei einer solchen Anordnung würde sich das Gespann in Linkskurven (Beiwagen rechts) überschlagen. Je geringer der Vorlauf, desto größer ist die Kippstabilität des Fahrzeuges in Linkskurven. Gleichzeitig erhöhen sich mit der Vorspur aber auch die Lenkkräfte. Man muß einen Kompromiß wählen. Vorspurwerte von 250 mm bis 350 mm sind üblich.

Um einen Überschlag des Gespannes über die Achse Seitenwagenrad - Vorderrad wirksam zu verhindern, muß das Seitenwagenrad vor dem Fahrzeugschwerpunkt liegen. Diese Anordnung erfordert ein mitlenkendes Seitenwagenrad, da sonst die Lenkkräfte zu hoch werden.

Bei gelenktem Seitenwagenrad laufen alle drei Räder - die richtige Auslegung des Lenkgestänges vorausgesetzt - bei Kurvenfahrt um einen gemeinsamen Punkt. Durch die drei rollenden Räder reduzieren sich die Lenkkräfte, der durch den Nachlauf des Vorderrades bestimmt wird. Das hat zur Folge, dass die Lenkung in allen Kurvenradien sehr leicht geht, hinzu kommt eine erhebliche Minderung des Reifenverschleißes. Erstes LB 1904. Konstruktionen von B. Weiner, Moderne Konstruktionen von G. Carell 1988, Corda, Side Bike.