Brough Superior

Motorrad- und Gespannhersteller, auch Erfinder. Konstruierte 1933 ein Pendelgespann. Wie W. Bradley hatte er ein mechanisch gesteuertes Pendelgespann entwickelt. Das Seitenwagenrad war an einer gezogenen Langschwinge befestigt und wies ein Scheibenrad mit einer innen liegenden Spiralnut auf. Ein federbelasteter Sicherungsbolzen hielt das Rad in einer senkrechten Position. Bei Kurvenfahrt wurde nun mittels eines Fußhebels der Sicherungsbolzen gelöst Die Langschwinge - jetzt ohne Sicherung - kippte in Linkskurven (linksmontierter Seitenwagen) nach oben, das ganze Gespann bekam eine Neigung zum Kurveninneren. Der Clou der Mechanik aber war die Vorrichtung, mit der das Gespann im Kurvenausgang wieder in Ausgangslage gebracht wurde. Nach dem Loslassen des Fußhebels schnappte ein zweiter Bolzen in die Spiralnut im Seitenwagenrad. Nach einigen Radumdrehungen stand das Gespann wieder waagrecht; der Sicherungsbolzen schnappte ein und weiter ging es bis zur nächsten Kurve. Analog funktionierte das Ganze bei Rechtskurven, nur dass sich das Seitenwagenchassis nicht senkte, sondern durch die frei nach oben ausschwenkbare Schwinge nun anhob.
Obwohl das Pendelgespann von auf verschiedenen Ausstellungen zu bewundern war, kam es nie zu einer Serienfertigung. Denn wie alle anderen Pendelkonstruktionen auch, hatte auch dieses Gespann seine Nachteile und bereitete Probleme. Die richtige Bedienung des Fußhebels erforderte einen erfahrenen Fahrer, der Geschwindigkeit und Kurvenradius richtig einzuschätzen wusste, denn Lenk- bzw. Schräglagenkorrekturen waren nicht möglich. Auch der richtige Zeitpunkt für das „Aufstellen“ des Gespannes im Kurvenausgang musste genau abgepasst werden und erforderte viel Erfahrung mit diesem Gespann. Der Mechanismus machte einen Höllenlärm und die Mechanik war dem Schmutz der Straße ausgesetzt. Fehlfunktionen waren nicht ausgeschlossen. Hoher Verschleiß der Vorrichtung, Schmier- oder Öleinrichtungen waren nicht vorgesehen. Nicht alltagstauglich. 1955 erwarb der englische Motorradjournalist „Tich“ Allen das Gespann (Abb.).