Bradley,
W. Konstrukteur, Bradleygespann 1929, erstes Schwenkergespann, auch Parallelneiger. Das Seitenwagenfahrgestell bestand aus a) einem Hilfsrahmen, der parallel zur Fahrzeuglängsachse
mit dem Motorrad verschraubt wurde und mit zwei gekröpften Auslegern versehen war und b) einem konventionellen Chassis, in dem die beiden Ausleger drehbar angeordnet waren.
Der hintere Ausleger war mit der gezogenen ungefederten Seitenwagenradschwinge starr verbunden (Ausleger und Schwinge bildeten ein Z). Der Antrieb für den Neigungs-Mechanismus lieferte der Motor. In
einem an der Kupplungswelle angeflanschten Getriebe drehte sich eine Schraubenwelle, die ein Schraubenrad antrieb. Mit dem Schraubenrad war ein Stahlkabel verbunden, das über Umlenkrollen zu den gekröpften
Auslegern führte. Beim Einschalten des Mechanismus drehten die Ausleger nach oben bzw. unten, analog die Seitenwagenradachse, das Gespann schwenkte in Schräglage.
Der Neigungswinkel war abhängig von der Einschaltdauer des Antriebs, der mit je einem Fußpedal (für Rechts- bzw. Linkskurven) gesteuert wurde. Die maximal erreichbare Schräglage war
auf 18 Grad auf beiden Seiten begrenzt. Der Mechanismus funktionierte. Testberichte der Fachpresse attestierten dem Bradley-Gespann exzellente Kurveneigenschaften bei einfachster Handhabung. Kurvenradien
von 25 m fuhren sie ohne Probleme mit einer Geschwindigkeit von 100 km/h.
Durch die Verschiebung des Schwerpunktes um etwa 12 cm zum Kurveninneren konnten sie ohne akrobatische Turnübungen derartige Fahrleistungen vollbringen.
______________________________________
| |
| |
| |
| |
| |
| |
| |
| |
| |
| |
| |
|_____________________________________ |
<<ZEICHNUNG und BILD aus Nr. 1>>