Bahnsport

Es gibt vier Arten: Speedway, Eisspeedway, Sandbahn und Grasbahn. Die Domäne der Gespanne ist die Sand- oder Grasbahn. Hier hat das Motorrad hat einen maximalen Sturz von 15°, das Seitenwagenrad von bis zu 25°, ohne Beifahrer nicht fahrbar. Die Bereifung ist vorne und seitlich ähnlich den Moto Cross-Gespannen: 21“ vorne und 16“ an der Seite. Hinten 22“, bei Regen wird wahlweise ein 19“-Rad verwendet. Angetrieben werden diese Gespanne mit einem Einzylinder-Viertakt-Motor, 500 ccm, etwa 70 PS, Motoren von Godden, Waslake, Jawa.

Die hochverdichteten Motoren laufen mit Methanol und pflanzlichem Motoröl. Das Öl wird nur einmal verwendet, d.h. es läuft in die Ölpumpe hinein, gelangt an alle schmierungsbedürftigen Stellen und verlässt anschließend den Motor in einen Sammelbehälter. Dem Motor schließt sich ein separates Zweiganggetriebe mit einer Drei-Scheiben-Trockenkupplung an. Das Getriebe ist etwas eigenartig. Da es für den Fahrer schwierig ist, im Drift zu Schalten, wird der Ganghebel über Gummiringe vorgespannt. Zieht der Fahrer dann den Handhebel, ”knallt” der zweite Gang hinein. Dies geht natürlich nur einmal! Bei einem Defekt oder Ausfall muss der erste Gang unten am Getriebe von Hand eingelegt werden. Neu ist ein pneumatisch geschaltetes 3-Gang-Getriebe. Das Umschalten vom ersten in den zweiten Gang erfolgt wie oben beschrieben, jedoch kann hier zwischen dem zweiten und dritten Gang hin- und hergeschaltet werden. Diese Finesse kommt besonders auf langen Geraden zur Geltung und bringt einen erheblichen Vorteil. Die Druckluft für die Pneumatik wird im Seitenwagen in Form einer 3-Liter-Druckluftflasche mitgeführt. Das Fahrwerk dagegen ist recht einfach aufgebaut. Zwei fünf Millimeter starke Aluminium-Platten bilden die Aufnahme für Motor und Getriebe, daran werden der Vorderbau mit Tank und Lenkkopf, Hinterradaufnahme oder Schwinge und Seitenwagen geschraubt. Wie im Gespannbau üblich, wird vorne eine Schwinggabel verwendet. Manche sind aus Rohr gebogen, andere aus Blechen, ähnlich den Press-Stahlrahmen, zusammengeschweißt. Interessant sind die verschiedenen Dämpfungs- und Federungsarten. Auf einer Seite wird der Dämpfer eingebaut, auf der anderen werden statt der Feder zwischen Gabel und Schwinge ein paar Gummiringe gespannt. Die Spur am Beiwagenrad ist verstellbar.

Beim Eisspeedway fahren die Gespanne (auch als Kneeler) über eine Natureisbahnen mit einer Länge zwischen 500 und 100 Metern. Die Anzahl der Runden ist abhängig von der Bahnlänge. In Deutschland seit 1978. Gefahren wird in zwei Klassen, Ein- und Mehrzylinder. Vorgeschriebene Spikelängen sind 32 und 8 mm.